Anforderungshilfen Molekularbiologie
Präanalytik bei molekularbiologischen Verfahren
Die Polymerase-Ketten-Reaktion (PCR) ist eine sehr sensitive Methode, die zur Vermeidung falsch positiver Ergebnisse auf sauber gewonnene und verarbeitete Proben angewiesen ist. Es müssen daher besondere Vorkehrungen bei der Präanalytik getroffen werden.
Hinweise zur Vermeidung von Kontaminationen
Um Kontaminationen mit Fremd-DNA bzw. -RNA zu vermeiden, sollte die Probenentnahme mit Einmalhandschuhen erfolgen und die Probe (z. B. Blut) in separate, nur für die PCR bestimmte Probengefäße (z. B. EDTA-Röhrchen) eingebracht und gut verschlossen werden. Das erneute Öffnen des Probenröhrchens und ggf. Umfüllen oder Verteilen des Probenmaterials sollten strikt vermieden werden. Lithium-Heparin als Antikoagulans ist nicht geeignet, da es die PCR inhibieren kann und so zu falsch negativen Ergebnissen führt.
Probenmaterial und das korrekte Entnahmesystem
Im Gegensatz zur kulturell mikrobiologischen Untersuchung werden für molekularbiologische Untersuchungen sterile Abstrichtupfer ohne Transportmedium empfohlen. Bei geringer Erregerkonzentration kann es bei Abstrichen in Transportmedien zu falsch negativen Ergebnissen kommen.
Für humangenetische Untersuchungen werden 2 mL EDTA-Blut (kein Heparin) benötigt.
Andere Probenmaterialien wie z. B. Urin, Liquor, Sputum, BAL, Punktate, Sekrete, Fruchtwasser und Aszites sollten in sterile Röhrchen ohne Zusätze überführt und ebenfalls gut verschlossen werden. Gewebeproben (z. B. Biopsien) werden in sterile Röhrchen mit physiologischer Kochsalzlösung überführt und in dieser Form eingesandt. Fixierungslösungen wie Formalin o. ä. können zu DNA-Degradation, PCR-Inhibition und damit zu falsch negativen Ergebnissen führen.
Die quantitative HIV-1 RT-PCR kann nur aus Plasma (nicht aus Serum) durchgeführt werden. Wir benötigen für die Untersuchung 10 mL EDTA-Blut.
Mycobacterium tuberculosis ist im Liquor nur in geringer Zahl zu erwarten. Aus diesem Grund werden 3 mL Liquor für die Untersuchung benötigt.
Chlamydia trachomatis ist ein intrazellulärer Erreger. Bei Verdacht auf genitale Infektion bzw. Konjunktivitis wird zellhaltiges Material wie ein endozervikaler oder Urethralabstrich, Erststrahlurin bzw. Bindehautabstrich benötigt.
Transportbedingungen
Die Proben müssen nicht gekühlt verschickt werden. Bis zum Versand kann das Probenmaterial im Kühlschrank bei 2-8°C gelagert werden. Wiederholtes Einfrieren/Auftauen sollte vermieden werden.
Humangenetische Analysen
Für humangenetische Untersuchungen werden 2 ml EDTA-Blut (kein Heparin) pro Untersuchungsauftrag und eine Einverständniserklärung nach GenDG (Gendiagnostikgesetz) vom Patienten benötigt. Die Analysen werden in unserem Partnerlabor "MVZ Medinisches Labor Bremen GmbH" durchgeführt.
Im Folgenden ist ein Teil unserer Analysen aufgeführt.
Molekularbiologische Infektionsdiagnostik
Qualitativer/quantitativer Nachweis von Krankheitserregern mittels innovativer PCR- und Sequenzier-Verfahren.
Innovative molekularbiologische PCR- und Sequenzier-Verfahren ermöglichen heutzutage einen äußerst schnellen, sensitiven und spezifischen, qualitativen oder auch quantitativen Nachweis von Krankheitserregern in Patientenproben. Im Folgenden sollen einige wichtige Anwendungsbereiche exemplarisch beschrieben werden.
Das Zeckenlabor
Mit dem Frühling kommen die Zecken, das Risiko für Infektionen steigt. Der Zeckenschnelltest gibt Sicherheit. > Zeckenflyer mit Anforderungsformular Weitere Informationen finden Sie hier |
![]() |
Weitere Informationen
Für alle weiteren Analysen und/oder Rückfragen kontaktieren Sie uns gerne!
Unser Partnerlabor "MVZ Medizinisches Labor Bremen GmbH" steht Ihnen gerne zur Verfügung
Tel.: +49 (0)421 2072-0