Osteoporose

Unter dem Begriff Osteoporose versteht man eine Verminderung der Knochenmasse und Störung der Knochenarchitektur mit entweder beschleunigtem oder verlangsamtem Umsatz von Knochengewebe. Zumal in höherem Lebensalter kann die Erkrankung, die Frauen und Männer gleichermaßen betrifft, zu schwerwiegenden Knochenveränderungen, etwa zum Zusammensintern der Wirbelkörper, und zu Knochenbrüchen führen.
Der Knochen wird durch zwei einander entgegenlaufende Aktivitäten kontinuierlich erneuert und neu strukturiert: Die Osteoblasten bewirken den Aufbau, die Osteoklasten den Abbau der Knochengrundsubstanz, die aus einer anorganischen Mineralphase und einer organischen Matrix (überwiegend sog. Typ-I-Kollagen) besteht. Das Verhältnis dieser beiden Prozesse wird bestimmt durch genetische und hormonelle Faktoren, aber auch durch den individuellen Lebensstil. Entscheidend sind zum einen die im jungen Erwachsenenalter erreichte maximale Knochenmasse („peak bone mass“) und die Geschwindigkeit, mit der sich die Knochenmasse anschließend vermindert. Alkohol- und Nikotinkonsum, eine unzureichende Versorgung mit Vitamin D und Calcium sowie Bewegungsmangel vermindern die maximale Knochenmasse und fördern das Fortschreiten einer Osteoporose. Schließlich soll darauf hingewiesen werden, dass auch bestimmte Medikamente, z.B. die Glucocorticoide, die bei manchen Erkrankungen zur Unterdrückung des Immunsystems gegeben werden, eine Osteoporose verstärken können.
Es ist ohne Zweifel sinnvoll, insbesondere ab einem Alter von etwa 45 Jahren, eine beginnende Osteoporose zu erkennen, um gegebenenfalls entsprechende Gegenmaßnahmen einleiten zu können, bevor es zu den beschriebenen Symptomen kommt. Hierzu haben wir einige Parameter mit dem Ziel zusammengestellt, sowohl die Aktivität der knochenaufbauenden als auch die der knochenabbauenden Prozesse darzustellen.
Calcium und Phosphat sind die beiden wichtigsten für die Mineralisation des Knochens notwendigen Substanzen.
Die Versorgung mit Vitamin D und die Fähigkeit des Körpers, aus den Vorstufen (u.a. 25-Hydroxycholecalciferol oder Calcidiol) das aktive Vitamin D (1,25-Dihydroxycholecalciferol oder Calcitriol) herzustellen, wird gemessen, weil Vitamin D für die optimale Aufnahme von Nahrungscalcium und die Begrenzung eines Calciumverlusts durch die Niere sorgt.
Die Aktivität der Alkalischen Phosphatase (AP) und insbesondere der Ostase gibt Informationen über die Aktivität der Osteoblasten, während die sog. crosslaps (ICTP oder „type-I collagen crosslinked carboxyterminal telopeptide“) beim Abbau des Knochenkollagens freigesetzt werden und daher ein Marker der Knochenresorption sind.
- Flyer "Osteoporose" [102 KB]